27.07.2010- Kühner verspricht: Beim Lärmschutz wird nachgebessert

 

 

Einen schweren Stand hatte Regierungspräsident Kühner (li., am Mikrophon) im Nieferner Bürgerhaus. Vor Gemeinderäten und Bürgern verteidigte er die umstrittenen Pläne für den A 8-Ausbau.

ENZKREIS/PFORZHEIM. Einer gegen alle: Einem geballten Protest gegen die Pläne des Landes für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn im Enztal sah sich am Dienstagabend Regierungspräsident Rudolf Kühner gegenüber. In der Sondersitzung des Gemeinderats Niefern-Öschelbronn verteidigte Kühner die umstrittenen Überlegungen seiner Straßenplaner. Vor über 80 Zuhörern im Nieferner Bürgerhaus wurde er freilich nicht „geteert und gefedert“, wie er zuvor scherzhaft gesagt hatte. Kühner kam den Anwohnern und der Gemeinde entgegen: Das Regierungspräsidium (RP) wird beim Lärmschutz nachbessern und einer wichtigen Forderung des Ratsgremiums nachkommen.

Mehr Lärm an neun Gebäuden
Das RP werde im laufenden Verfahren die Vorausberechnung des zu erwartenden Verkehrs vom Jahr 2020 auf 2025 verlängern, kündigte Kühner im vollbesetzten Bürgerhaus an. Von dieser Prognose hängt die Kalkulation ab, an welchen Gebäuden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für den Lärmschutz eingehalten werden. „Nach unserer neuen Berechnung bis 2025 unterschreiten wir tagsüber weiter überall die Vorschriften. Bei den nächtlichen Werten sind nun aber zusätzlich neun Gebäude betroffen, an denen die Grenzen um drei Dezibel überschritten werden“, sagte Kühner.

Da in den nächsten Jahren nach Ansicht aller Experten auf der A 8 die Zahl der Schwerlaster mit ihrem hohen Schalldruck zunimmt, hatten Verwaltung und Gemeinderat das Land aufgefordert, das unzureichende Rechenmodell zu korrigieren.

Das RP wird nun die betroffenen Anwohner aus Niefern-Öschelbronn zu „einer gesonderten Anhörung“ einladen, sagte Kühner. Deshalb könne das RP den Ende dieses Jahres vorgesehenen Erörterungstermin in Niefern über die Modernisierung der Enztal-Autobahn nicht mehr halten. Die Diskussion werde „jetzt erst im Januar oder Februar 2011 möglich sein“.

Rudolf Kühner nahm auch Stellung zu den neuen Überlegungen der Gemeinde, den Anstieg am Wurmberger Hang abzuflachen sowie eine Talbrücke zu bauen. Über die Diskussion und Fragen der Bürger werden wir in unserer morgigen Ausgabe ausführlich berichten.

vom 27.07 .2010

Quelle: www.pz-news.de

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