Leise A8 e. V. Presseerklärung 16. Mai 2013

Leise A 8 e.V. pocht auf raschen Autobahnausbau

Eigentlich steht der Ausbau der A 8 im Enztal ganz oben auf der Prioritätenliste des Bundes. So jedenfalls suggeriert dies der Bundesverkehrswegeplan für die Jahre 2015 bis 2030. „Wir würden es uns wünschen, doch die Realität sieht leider anders aus“, stellt Bernd Schuster, erster Vorsitzender des Vereins Leise A 8 e.V., fest. „Denn in den letzten sieben Jahren haben sich die Vorstellungen der Planer kaum auf die durchaus berechtigten Forderungen der Betroffenen zubewegt, berechtigt vor allem in Sachen Lärmschutz.“

„Derzeit verlangt der Bund von den Kommunen, dass sie Lärmaktionspläne zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger erstellen. Die eigene Messlatte jedoch hängt extrem tief“, ärgert sich Schuster. „Die der letzten Planfeststellung zugrunde liegende Verkehrsprognose reicht gerade mal bis ins Jahr 2025. Das sind noch schlappe 12 Jahre – ohne dass die Pläne dafür überhaupt festgestellt sind! Mit einem Baubeginn ist also frühestens 2020 zu rechnen.“ Dass dabei stets nur die Autobahn betrachtet wurde und die B 10 sowie die Tank- und Rast-Anlage außen vor blieben, diese Tatsache allein hält der Verein bereits für unzulässig.

Eine Autobahn für die Zukunft stellt sich nicht nur der Verein Leise A 8 anders vor. Wenn nicht langsam Bewegung in die Sache kommt, dann wird die eigene Prioritätenliste des Bundes zur Farce. Die Region wird sich nicht auf die Vorschläge einlassen, ist Schuster überzeugt. Was eine einzige Klage für Auswirkungen hätte, das mag er sich gar nicht erst vorstellen. Die längst noch nicht gebaute Westtangente in Pforzheim zeigt, was dann droht: Stillstand auf Jahre. Das kann keiner ernsthaft wollen.

Der Verein Leise A 8 e.V. betont daher nochmals seine Kernforderungen, die inzwischen deckungsgleich mit der ganzen Region sind:

Die Verlängerung der geplante Einhausung der A 8 auf der Nordseite der Enz von 380 auf 800 Meter. Damit wird ein effektiver Lärmschutz für die direkt betroffenen Anwohner, auch der höher gelegenen Wohngebiete erreicht und das Landschaftsbild nicht durch bis zu 18 Meter hohe Lärmschutzwände zerstört. Deren Auswirkungen hinsichtlich der Verschattung wurden bisher im Übrigen auch noch nicht im Detail untersucht, bemängelt der Vorstand des Vereins.

Des weiteren muss die Trasse Richtung Süden zwingend tiefer gelegt werden. Damit verringert sich das Gefälle, was gleichzeitig auch das Gefahrenpotential deutlich entschärft. „Die dadurch entstehenden natürlichen Wälle bewirken einen zusätzlichen Lärmschutz für alle Ortsteile von Niefern-Öschelbronn“, ergänzt zweiter Vorsitzender Harald Bohner.

„Noch hoffen wir, dass das für die Planung zuständige Regierungspräsidium in Karlsruhe einen geeigneten Alternativstandort für die Tank- und Rastanlage findet. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein ordnungsgemäßes Schallgutachten mit einer gemeinsamen Worst-Case-Betrachtung aller Lärmquellen insbesondere bei Nacht verheerende Zahlen zu Tage brächte. Unsere Forderungen sind keineswegs utopisch und unbezahlbar, sondern tragen dem Umstand Rechnung, dass eine Autobahn eben nicht nur für den 12-Jahres-Planungshorizont einer Behörde, sondern realistisch gerechnet wieder mindestens ein halbes Jahrhundert überdauern muss“, so Schuster. „Das muss uns der Ausbau wert sein – ökonomisch betrachtet wird es mehr als Zeit, dass die Prioritätenliste Wirklichkeit wird.“

Leise A 8 e.V.

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